Online-Videos

Blick vom Kirchturm Videos

Kreuzgangspiele Feuchtwangen

Die Kreuzgangspiele fanden erstmals 1949 statt - entsprechend vieles hat sich seitdem geändert: Bereits ab 1958 standen meist zwei Stücke pro Saison auf dem Spielplan: ein heiteres und ein ernsteres. Und wurden bis 1974 noch feste Ensembles aus festen Theaterhäusern mit den Produktionen für die rund zehnwöchigen Festspiele beauftragt – was den Vorteil vorhersehbarer Kosten hatte, beschloss man 1975, unter einem eigenen Intendanten künftig für jede Saison ein eigenes Ensemble zusammenzustellen, um höchste künstlerische Qualität zu sichern. Renommierte Schauspieler wie Inge Meysel, Thekla Carola Wied, Ingrid Steeger, Hans Korte oder 8 9 Hans Clarin standen seitdem schon in Feuchtwangen auf der offenen und dennoch intimen Bühne. Eine weitere Neuerung war 1975 die Aufnahme eines dritten Stückes in den Spielplan, nämlich eines für Kinder – und das mit andauernd großem Erfolg. Kamen in den Anfangsjahren „vor allem Stücke religiösen Charakters“ zur Aufführung – wie es in dem Filmbeitrag heißt – so ist heute in der Satzung für die Kreuzgangspiele von „Theaterstücken der Weltliteratur in eigener Inszenierung“ die Rede. Die meist ausverkauften Vorstellungen sprechen für sich.

Modell-Jugendbücherei in Bayreuth

Der Büchereiverband der Evang.-Luth. Kirche in Bayern wurde etwa zeitgleich Mite der 20er Jahre mit der Bildkammer gegründet. Schon früh dabei war die im Film kurz zu sehende Marie Flierl, die nach dem Kriege beides, Büchereiverband und Bildkammer bis 1960 leitete. Gerade in der unmitelbaren Nachkriegszeit wurde der Büchereiverband von Anfragen geradezu überrannt: „Ein Ansturm von Hilferufen aus den Gemeinden setzte ein. Wir haten alle Hände voll zu tun, diesen Andrang zu bewältgen. Die Gemeinden, fast berstend durch den Flüchtlingsstrom, riefen nach Büchern. Die Lagerleitungen von Flüchtlings- und Interniertenlagern und anderen gemeindlichen Stellen baten um Hilfe. […] Die Tatsache, dass der Mensch in diesem Zusammenbruch nicht nur nach Kleidung und Essen verlangte, ließ uns schnell aktv werden und Ideen ausdenken“, berichtet Marie Flierl aus dieser Zeit. Ein Beispiel für diese aus der Not geborene Kreatvität: Jutesäcke, mit denen Hilfsgüter aus Amerika gekommen waren und die unbeachtet in einer Ecke des örtlichen Hilfswerks lagen, wurden überprüf und zu günstgen Preisen als Kartofelsäcke an die Bauern der Region verkauf. Aus dem Erlös konnten weitere neue Bücher für die Wanderbüchereien gekauf werden. Um gerade die Jugend, um die es dem damaligen Zeitgeist nach alles andere als gut bestellt war und die sich eher für das neue Medium Fernsehen interessierte, wieder an das Lesen heranzuführen, war der Gedanke gereif, spezielle Jugendbüchereien einzurichten. Die erste davon war in Bayreuth, einige weitere folgten.

Bibelausstellung

Der Standardtext der Bibel war bis ins 15. Jh. die lateinische Übersetzung des hebräischen (AT) und griechischen (NT) Urtextes („Vulgata“). Die von Martn Luther eingeleitete Reformaton, für den allein die Heilige Schrif Grundlage christlichen Glaubens war, wäre ohne die Erfndung des Buchdrucks und den damit verbundenen Möglichkeiten der schnelleren und weiteren Verbreitung von Schrifen kaum möglich gewesen. Seine Übersetzung der Bibel wurde durch den Buchdruck sprachbildend. Eine wesentliche Rolle spielte dabei auch die freie Reichsstadt Nürnberg mit seinem starken, liberalen Bürgertum. Bei ihnen steßen die neuen Lehren Luthers auf besonders ofene Ohren. Als Kreuzungspunkt der damals wichtgsten Handelsrouten Europas, wurden hier nicht nur Waren und Güter ausgetauscht, sondern auch Kunstgegenstände, Schrifen und Informatonen.

Volkshochschule Alexandersbad

Schon kurz nach der Einweihung der Heimvolkshochschule auf dem Hesselberg war klar, dass es eine weitere derartge Einrichtung im abgeschiedenen, doch stark evangelisch geprägten Nordost-Oberfranken bzw. der nördlichen Oberpfalz geben musste. In der Begründung des Antrags zur Errichtung hieß es 1955: Die weite Enternung „erschwert den hiesigen Bauern und Arbeitern den Besuch sehr.“ Hauptzielgruppe für die meist mehrmonatgen Kurse waren Jugendliche aus der Region, die ihre 8-jährige Volksschulzeit - in der viele Aspekte des immer komplexer werdenden modernen Lebens nur rudimentär behandelt werden konnten – abgeschlossen haten. „Der Nachdruck muss auf das bäuerliche Element gelegt werden, weil der Arbeiter allein die Schule nie tragen kann, so sehr gern er sie wünscht und benützen will. Es ist nicht möglich, dass Arbeiter für 4 – 6 Monate aus ihrem Betrieb herausgelöst werden können, wohl aber ist das bei unseren langen Wintern für die bäuerliche Bevölkerung möglich. Die langfristgen Kurse werden immer nur bäuerliche Kurse sein, während die Arbeiter die Schule im Sommer für längere oder kürzere Kurse bzw. Wochenendfreizeiten zur Verfügung 14 15 haben werden.“ Heute trägt die Einrichtung den Namen „Evangelisches Bildungs- und Tagungszentrum Alexandersbad“ und bietet 150 Gästen Raum für Bildung, Begegnung und Besinnung.

Löhe-Schule in Nürnberg

Gegründet wurde die Schule nicht – wie im Film berichtet – „vor 25 Jahren“, sondern bereits 1901 als „höhere Töchterschule“ von Neuendetelsauern Diakonissen. Rasches Wachstum, Ausbau und Erweiterung der Schulzweige sorgten für permanente Raumnot und häufge Umzüge, bis 1932 endlich das im Film zu sehende Gebäude in der Rollnerstraße bezogen werden konnte. Von da an trug die Schule den Namen „Wilhelm-Löhe-Schule“, als Würdigung des Neuendetelsauer Pfarrers, der selbst einmal gesagt haben soll: „Ich habe je und je das Unglück gehabt, von solchen beurteilt zu werden, die mich nicht ganz verstanden“. Im Sinne des Evangeliums wurde daher immer größter Wert auf die persönliche Beziehung zwischen Lehrer und Schülerin gelegt. Schulleiter Dr. Ernst Dietzfelbinger (ein Bruder des Landesbischofs) hat z.B. bei Zeugnisausgaben jedes Mädchen persönlich mit Handschlag verabschiedet, was bei 1600 Schülerinnen alles andere als selbstverständlich war. 1980 konnte ein Neubau an der Deutschherrnwiese bezogen werden, gleichzeitg wurde die Koedukaton eingeführt, so dass heute auch Jungen die kooperatve Gesamtschule besuchen können.

Vor 400 Jahren starb Melanchthon

Eigentlich hieß er Philipp Schwarzerdt, doch aufgrund seiner herausragenden altsprachlichen Fähigkeiten benannte ihn sein Förderer und gleichzeitger Großonkel, 20 21 der bedeutende Humanist Johann Reuchlin, im zarten Alter von nur zwölf Jahren um in Melanchthon – die griechische Übersetzung von „schwarze Erde“. Noch im gleichen Jahr begann er sein Studium in Heidelberg. Melanchthon war ein vorausdenkender Geisteswissenschafler, Gelehrter und Theologe, der gut vernetzt war und um den Wert von Kooperatonen wusste. Das heutge Postulat des „lebenslangen Lernens“ war für ihn eine Selbstverständlichkeit: Bereits als Professor für griechische Literatur in Witenberg berufen und tätg, studierte er dort bei Luther Theologie, dieser wiederum besuchte die Griechisch-Vorlesungen des 14 Jahre Jüngeren. Luther nannte ihn of „unseren kleinen Griechen“, denn der heute „große Melanchthon“ war von ziemlich kleiner Statur – nur 1,50 Meter groß – und obendrein mit einem Sprachfehler behafet. Zu Beginn machte man sich in Witenberg deshalb noch über ihn lustg, doch der Gehalt und die Klarheit seiner Worte und Gedanken wussten zu überzeugen und zu faszinieren.

Riemenschneider-Altar in Detwang

Nicht der ganze Altar stammt von Riemenschneider selbst: Lediglich die Gruppe im Schrein um das Kreuz herum gilt als eigenhändiges Werk Riemenschneiders. Die Seitenfügel des Altars, der ursprünglich in der 1804 abgebrochenen Michaeliskapelle der St. Jakobskirche in Rothenburg gestanden hate, werden lediglich der Werkstat des Meisters zugeschrieben. Wie viele Künstler des späten Mitelalters und der Renaissance unterhielt Riemenschneider eine Werkstat, in der Lehrlinge und Gesellen unter seiner Aufsicht und nach seinen Plänen und Vorgaben arbeiteten. Erworben hate er die Werkstat durch eine geschickte Heirat mit der Witwe eines Goldschmiedemeisters (1485), die knapp zehn Jahre später starb. Mit dieser Heirat hate er nicht nur die Werkstat, sondern auch die Meisterwürde und Bürgerrechte erworben. Als hoch angesehener Künstler wurde er 1504 in den Städtschen und später auch in den Hohen Rat der Stadt Würzburg gewählt und bekleidete sogar von 1520-1524 das Amt des Bürgermeisters. Dass er sich im Bauernkrieg auf die Seite der von der Lehre Luthers angestachelten Aufständischen gestellt hat, wurde ihm zum Verhängnis: Nach der Niederschlagung kam er 1525 – jedoch nur für eine kurze Zeit – auf der Festung Marienberg, dem katholischen Fürstbischofssitz, in Haf. Zwar erlangte er aufgrund seiner Verdienste nach relatv kurzer Zeit wieder die Freiheit und verlor nicht sein ganzes Vermögen, doch erhielt er keine kirchlichen Großaufräge mehr. Nach seinem Tod 1531 wurde alles versucht, ihn in Vergessenheit geraten zu lassen – was zunächst auch gelang. Erst mit der Wiederentdeckung seiner Grabplate 1822 begann die neuzeitliche Würdigung seines Werks und seiner Person.

Evangelisches Pressehaus

Schon 1946 hate der im Beitrag zu sehende Direktor des Evangelischen Presseverbands für Bayern, Pfarrer Robert Geisendörfer, die Weichen für den Neuaufau der evangelischen Pressearbeit in Bayern mit der Einrichtung einzelner Bezirksredaktonen in den Landesteilen gestellt. Die lange Traditon des Sonntagsblats für die Evang.-Luth. Kirche in Bayern, die bis ins Jahr 1884 zurückreicht, sollte fortgeführt werden. Auch auf Hörfunk und Fernsehen nahm Geisendörfer erheblichen Einfuss. Ab 1960 war er Fernsehbeaufragter der EKD und meldete sich u.a. zur noch bevorstehenden Einführung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ofzieller Sendestart: 1. April 1963) entschieden zu Wort. Er sprach sich vor allem gegen eine rein kommerzielle Finanzierung des neuen Senders aus, wie sie in den USA schon üblich war. In Deutschland befürchtete man Abhängigkeitsverhältnisse und Einfussnahme einzelner Wirtschafslenker auf die Programmgestaltung. Außerdem war Geisendörfer anfangs auch gegen eine Fernsehübertragung von Gotesdiensten: „Man soll dem Bundesbürger nicht die Illusion schafen, dass er in der Kirche gewesen sei, während er in Wirklichkeit gemütlich am Kafeetsch gesessen hat“, sagte Geisendörfer in einem Interview 1960. Befürworter halten dagegen, dass Fernseh-Gotesdienste vor allem für alte und kranke Menschen außerordentlich wichtg sind. Zudem ließen sich gerade über das Alltagsmedium Fernsehen auch Kirchenferne wieder – oder erstmals – ansprechen. Geisendörfer revidierte seine 24 25 Meinung und arbeitete engagiert an der Produkton von TV-Gotesdiensten mit, die damals noch nicht live übertragen wurden. Für die kirchliche Medienarbeit war er so bedeutend, dass 1983 von der EKD der „Robert-Geisendörfer-Preis“ ins Leben gerufen wurde. Mit dem kirchlichen Medienpreis werden herausragende Radio- und Fernsehsendungen ausgezeichnet, „die das individuelle und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken, die zum guten Miteinander von Einzelnen, Gruppen, Völkern und zur gegenseitgen Achtung der Geschlechter beitragen und somit die christliche Orienterung vertefen sowie Zeugnis und Dienst der Kirche unterstützen“, so die Auszeichnungskriterien.

Alter Riterorden

Für den Johanniter-Ritterorden, der auf eine über 900-jährige Geschichte zurückblicken kann, gehören der christliche Glaube und die tatkräfige Hilfe für Arme, 28 29 Kranke, Schwache und in Not geratene Menschen eng zusammen. Meister Gerhard, Vorsteher des Hospitals St. Johannis zu Jerusalem, aus der die Ordensgemeinschaf hervorgegangen ist, hielt ca. 1120 fest: „Unsere Bruderschaf wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese Pfanze wurzelt, das Elend der Welt ist, und weil, so Got will, es immer Menschen geben wird, die daran arbeiten wollen, dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen.“ Nach dem Fall Jerusalems musste der Orden seinen Sitz mehrmals verlegen, u.a. nach Rhodos und Malta. So entstand die zeitweise synonym verwendete Bezeichnung Malteser. Heute steht der Name Malteser für den katholischen Orden, während der evangelische Zweig den Namen Johanniter trägt. In Deutschland ist der Orden seit dem 2. Mai 1947 auf Grund eines Schutzbriefes des Rates der EKD selbst Teil der Evangelischen Kirche in Deutschland, seit 1948 können erstmals auch Nicht-Adelige in den Riterorden aufgenommen werden.

Kirchenburg an der Grenze

Die „Herrschaf Lichtenberg“ – mit Ostheim v.d. Rhön als Zentrum und drei Nachbarorten im Umfeld – hat eine höchst wechselvolle Geschichte durchlebt. So of wie kaum ein anderes Gebiet wurde es wieder und wieder an Bischöfe und Bistümer, Grafen, Herzöge und andere Regenten verkauf, verpfändet und weiterverpfändet, bis es mit Abschafung der Monarchie nach dem 1. Weltkrieg dem neu gegründeten Land Thüringen zugesprochen wurde. Als thüringische Enklave auf bayerischem Gebiet verblieben die vier Orte nach dem 2. Weltkrieg nicht „bis zur Wiedervereinigung“, sondern nur bis 1973. Im Zuge des Grundlagenvertrages von 1972 zwischen der Bundesrepublik und der DDR wurde das Gebiet zum 1.1. 1973 bayerisch, auf kirchenrechtlicher Ebene kam es in die Bayerische Landeskirche, in der es inzwischen gut verwurzelt ist.

Glocke für NeuguineaKain und Abel auf der StraßeMänner legen Hand anKirchentag LeipheimBilly GrahamKirchenburg an der GrenzeDen Lebenden zur UmkehrAlter RiterordenKirche im Zirkus

Martin Lagois und „Der Blick vom Kirchturm“

Er fuhr mit einem alten VW-Kombi über Sandpisten zu brasilianischen Indianers und berichtete aus dem Busch von Neuguinea, fotografierte wertvolle Skulpturen und Gemälde in Franken und filmte mit seiner 16-mm-Filmkamera das evangelische Leben in Bayern: Martin Lagois prägte die bayerische evangelische Publizistik wie kaum ein anderer.

Als Nachkomme von Hugenotten 1912 im altmärkischen Lagendorf (Sachsen-Anhalt) geboren, folgte er dem Beruf seines Vaters und studierte Theologie. Nach seiner Ordination führte ihn seine erste Stelle 1938 als Hilfsprediger zur damals noch sehr kleinen evangelischen Gemeinde in Rom. – Zu einer Zeit, in der „alle anderen in Deutschland sein und mitsiegen“ wollten, wie er es später einmal formulierte. Zwei Jahre darauf wechselte er nach dem Bürgerkrieg als Reiseprediger ins spanische Bilbao, bis er 1943 zum Wehrdienst einberufen wurde.

Nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft begann er zunächst als „Amtsaushilfe“ in Nürnberg, 1948 wurde er offiziell in den Pfarrdienst der Evang.-Luth. Landeskirche in Bayern aufgenommen. Robert Geisendörfer gewann ihn bald als Redakteur für den Evangelischen Presseverband mit der Aufgabe, Nachrichten und Berichte aus dem kirchlichen Leben für das Sonntagsblatt und regionale BayernTageszeitungen zu schreiben. Aus Ärger über die mangelnde Professionalität einiger Pressefotografen begann Martin Lagois damals selbst zu fotografieren und erwarb sich rasch einen guten Ruf als ausgzeichneter Fotograf. Fortan reiste er mit Notizblock und Kamera für seine Artikel durch die fränkischen Gemeinden. Auch Kunst, Kultur und Soziales fiel in sein Metier.

Marie Flierl, die die Evangelische Bildkammer leitete, bat Lagois Mitte der 50er Jahre, bei seinen Reisen auch Filmaufnahmen mit einer kleinen 16-mm-Kamera zu machen. Die Idee für eine aktuelle kirchliche Zeitschau zum Austausch über das Leben und besondere Ereignisse in Gemeinden und Dekanaten war geboren.

In Analogie zum „Blick in die Welt“ – einer monatlichen Beilage zu den „Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Auftrag des Evang.-Luth. Zentralverbandes für Äußere Mission“ – wurde der Titel „Blick vom Kirchturm“ gewählt. Die Reihe sollte über die vielen Liebeswerke der Inneren Mission berichten. Dabei wurde die jeweils aktuellste Folge bei den Gemeindeeinsätzen der Filmmissionare von der Bildkammer als Vorfilm zum jeweiligen Hauptfilm gezeigt.

Die Reihe kam von Anfang an gut an und wurde vor allem von den ländlichen Gemeinden dankbar angenommen. Im Laufe der Zeit steigerte sich die Qualität, so dass Martin Lagois gebeten wurde, anlässlich des Evangelischen Kirchentages 1959 in München einen Film für das Fernsehen zu drehen. Das Bayerische Fernsehen stellte ihm den Redakteur Dr. Richard Dill mit einem neunköpfigen Film-Team zur Seite. Am Abend des 7. August 1959 verfolgte die gesamte Republik am Bildschirm den Film „Wo der Kirchentag zu Gast ist - Aus der Arbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern“ , der eine Brücke in die Zeit der Reformation schlug.

Es folgten weitere Produktionen für das Fernsehen, auch Reportagen aus dem Ausland. Martin Lagois bereiste Papua-Neuguinea, Tansania und viele Länder Süd- und Mittelamerikas und des Nahen Ostens. Neben dem Filmmaterial für die Sendeanstalten brachte er auch immer wieder Dias für die Evangelische Bildkammer mit und produzierte sogenannte „Tonbild-Schauen“: Dia-Serien mit einem Tonband, das – wie beim „Blick vom Kirchturm“ – meist von professionellen Sprechern des Bayerischen Rundfunks und des Nürnberger Schauspielhauses besprochen wurden. Diese Arbeit führte Martin Lagois – seit 1979 Träger des Bundesverdienstkreuzes – noch Jahre über seine Pensionierung hinaus fort. Eine dieser Tonbild-Schauen befindet sich auf der DVD – sie ist eine der wenigen, die Martin Lagois selbst besprochen hat.

Am 27. Januar 1997 verstarb Martin Lagois im Alter von 84 Jahren in seiner Wahlheimat Nürnberg.

bild

Martin Lagois 1967 bei der Vorbereitung einer Brasilien-Reise.
© epd-Bild/Bayern



Aus seinem umfangreichen Nachlass publizierte der Claudius-Verlag posthum den Bildband „Frommes Franken“, weitere Bilder sind im Online-Archiv des evangelischen Presseverbandes unter www.fotofranken.de zugänglich. 2008 wurde erstmals der „Martin-Lagois-Fotopreis“ ausgeschrieben, der im Zweijahresrhythmus herausragende Pressefotos aus dem Themenbereich Kirche, Religion und Soziales auszeichnet.

Artikel von: Rieke Harmsen, Christian Heller

Design und Programmierung Neuland Multimedia