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Landesposaunentag Hof
Im Vorfeld dieses Posaunentages zeichneten sich Schwierigkeiten von Seiten der Teilnehmer ab: Viele hatten eine Land- bzw. Viehwirtschaft, deren Versorgung sie ihren Frauen allein – vor allem im Sommer – nicht für zwei volle Tage zumuten konnten. Etliche Chöre baten deshalb darum, nur am Sonntag teilnehmen zu dürfen – „ohne bös angeschaut zu werden“. Die Organisatoren des Verbandes hielten dagegen, dass die für Samstag geplante „Bläserfeierstunde“ als ein Höhepunkt des zweitägigen Treffens gedacht war. „Außerdem soll sich doch die große Bläserfamilie dadurch auch etwas näher kommen, was an einem kurzen Tag ganz unmöglich ist“, schrieben sie nach reichlichen Überlegungen in einem Standardbrief, der trotzdem eine „Ausnahme“ zuließ.
Volkshochschule Alexandersbad
Schon kurz nach der Einweihung der Heimvolkshochschule auf dem Hesselberg war klar, dass es eine weitere derartge Einrichtung im abgeschiedenen, doch stark evangelisch geprägten Nordost-Oberfranken bzw. der nördlichen Oberpfalz geben musste. In der Begründung des Antrags zur Errichtung hieß es 1955: Die weite Enternung „erschwert den hiesigen Bauern und Arbeitern den Besuch sehr.“ Hauptzielgruppe für die meist mehrmonatgen Kurse waren Jugendliche aus der Region, die ihre 8-jährige Volksschulzeit - in der viele Aspekte des immer komplexer werdenden modernen Lebens nur rudimentär behandelt werden konnten – abgeschlossen haten. „Der Nachdruck muss auf das bäuerliche Element gelegt werden, weil der Arbeiter allein die Schule nie tragen kann, so sehr gern er sie wünscht und benützen will. Es ist nicht möglich, dass Arbeiter für 4 – 6 Monate aus ihrem Betrieb herausgelöst werden können, wohl aber ist das bei unseren langen Wintern für die bäuerliche Bevölkerung möglich. Die langfristgen Kurse werden immer nur bäuerliche Kurse sein, während die Arbeiter die Schule im Sommer für längere oder kürzere Kurse bzw. Wochenendfreizeiten zur Verfügung 14 15 haben werden.“ Heute trägt die Einrichtung den Namen „Evangelisches Bildungs- und Tagungszentrum Alexandersbad“ und bietet 150 Gästen Raum für Bildung, Begegnung und Besinnung.
Männer lernen kochen
Der Winterkurs in der Heimvolkshochschule dauerte von Anfang November bis Mite März. Teilnehmen konnten daran bis zu 100 „Burschen und Mädchen“ ab 17 Jahren. Die Kurse waren in vier Themenbereiche mit folgenden Inhalten unterteilt: 1. Glaubens- und Lebenshilfe: Bibelarbeit, Glaubenslehre, Gemeindedienst, Mission, Lebenskunde und Ehevorbereitung – allerdings nur für die männlichen Teilnehmer; für die jungen Damen wurden in den Sommermonaten eigene Ehevorbereitungskurse angeboten, wenn sie das 18. Lebensjahr vollendet haten. 2. Allgemeinbildung: Neueste Geschichte, Politk, Kultur auf dem Dorf, Erziehung, Einführung in Kunst, Literatur und Musik, Redeschulung etc. 3. Beruf: Für die Männer: Volks- und Agrarwirtschaf bzw. -politk, Marktkunde, Industrie und Landwirtschaf; für die jungen Frauen: Müterschulung, Weben, Werken, Heimgestaltung, Hilfen für Küche und Haus. 4. Freizeit: Chorsingen, Instrumentalspiel, Jugendführung, Fest und Feier, Frohe Geselligkeit, Sport und Schwimmen. Der Ansatz, auch Männer an das Kochen und die Säuglingspfege heranzuführen, erscheint im Rückblick auf die damalige Zeit sehr fortschritlich.
Martin Lagois und „Der Blick vom Kirchturm“
Er fuhr mit einem alten VW-Kombi über Sandpisten zu brasilianischen Indianers und berichtete aus dem Busch von Neuguinea, fotografierte wertvolle Skulpturen und Gemälde in Franken und filmte mit seiner 16-mm-Filmkamera das evangelische Leben in Bayern: Martin Lagois prägte die bayerische evangelische Publizistik wie kaum ein anderer. |
In Analogie zum „Blick in die Welt“ – einer monatlichen Beilage zu den „Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Auftrag des Evang.-Luth. Zentralverbandes für Äußere Mission“ – wurde der Titel „Blick vom Kirchturm“ gewählt. Die Reihe sollte über die vielen Liebeswerke der Inneren Mission berichten. Dabei wurde die jeweils aktuellste Folge bei den Gemeindeeinsätzen der Filmmissionare von der Bildkammer als Vorfilm zum jeweiligen Hauptfilm gezeigt. |
Martin Lagois 1967 bei der Vorbereitung einer Brasilien-Reise. |